Das Frauenland ist unter den 13 Stadtbezirken von Würzburg der Bezirk mit den meisten Einwohnern. Er umfasst die Stadtteile Mönchberg, Frauenland und Gartenstadt Keesburg. Bis fast nach Gerbrunn erstreckt sich der Stadtbezirk in östliche Richtung. Westlich begrenzt die Bahntrasse das Gebiet zur Sanderau, der Altstadt und zu Grombühl im Norden. Im Süden grenzt das Frauenland an die Stadtrandgemeinde Randersacker.
Woher der Name Frauenland stammt
Der Name des Stadtbezirkes beruht auf der Tatsache, dass ein großer Teil des Landes, auf dem später dieser Stadtteil entstand, bis zur Säkularisation 1803 viele Frauenklöster ansässig waren. Diese hatten hier viel Besitz an Wein- und Krautgärten. Die Männer brachten ihre Ernten hingegen auf dem Mönchberg ein und waren so namensgebend.
Bis zur Säkularisation gab es in Würzburg elf Männer- und acht Frauenklöster. Anfang des 19. Jahrhunderts war dieses Gebiet bis auf eine Wagenfabrik und die Gartenwirtschaft Letzter Hieb noch frei von Bebauung.
Erweiterung zum Hubland
Ab den 1970er Jahren wurde der Stadtbezirk vor allem in östliche Richtung durch den Hubland-Campus (Campus Hubland Süd) der Julius-Maximilians-Universität erweitert. Beispiele: 1970 bis 1983 Mathematik I & II, 1970 bis 1974 naturwissenschaftlicher Hörsaalbau, 1969 bis 1972 Zentrum Chemie, 1974 bis 1981 Universitätsbibliothek, 1974 bis 1978 Hubland-Mensa.
Seitdem wurde und wird der Hubland-Campus kontinuierlich erweitert. Auf dem Gelände der ehemaligen Leighton Barracks fand die Landesgartenschau 2018 statt. Viele Grünflächen der Schau sind im Anschluss erhalten geblieben und dienen jetzt als Naherholungsgebiet für die vielen neuen Bewohner am Hubland.
Wohnen im Stadtteil Frauenland
Gegenwärtig ist das Frauenland ein beliebtes Wohngebiet der Stadt. Leider zeigt sich dies – wie vielerorts in Würzburg – auch hier an den Immobilienpreisen. Bei vielen Studenten punktet der Stadtbezirk vor allem durch seine Lage zu den nahegelegenen Einrichtungen der Universität.
Der Stadtteil gilt in Würzburg allgemein als sehr ruhig und absolut unproblematisch. Mit dem Landratsamt Würzburg befindet sich hier eine wichtige Behörde. Zur Infrastruktur gehören aber auch diverse Schulen, die Universität am Wittelsbacher Platz, mehrere Kirchen, das jüdische Gemeinde- und Kulturzentrum „Shalom Europa“, zwei Krankenhäuser und einige (griechische) Restaurants.
Einkaufsmöglichkeiten sind eher wenige vorhanden. Einige von Inhabern geführte kleine Geschäfte befinden sich vor allem an der Erthalstraße. Als Supermarkt gibt es nur den Edeka in der Brettreichstraße und einen Tegut-Markt in der Zeppelinstraße am Hubland. 1)Mit Informationen aus dem Artikel „Frauenland“ aus dem Wuerzburgwiki. → Abgerufen am 27.10.2018.
Bilder aus dem Stadtteil Frauenland
Historische Aufnahmen
Die folgenden historischen Bilder und Postkarten stammen aus dem Archiv von Willi Dürrnagel.
Der Park Karolinenruhe
Ab 1880 schuf der Verschönerungsverein Würzburg zwischen Rottendorfer Straße und Seinsheimstraße östlich der Bahnlinie und südlich des Wasserreservoirs den Park Karolinenruhe, der wegen seiner stadtnahen Lage rege frequentiert war. Der Park musste größtenteils dem Stadtring Süd und Wohnbebauung weichen. 1898 wurde das Hauptgebäude für das Schullehrerseminar am Wittelsbacherplatz errichtet (gegenwärtig Philosophische Fakultät II der Universität).
Bis in die 1930er Jahre entstanden östlich der Bahntrasse weitere Wohnanlagen, Lehrerbildungsanstalten, das Blindeninstitut, die Klinik König-Ludwig-Haus, die Mariannhiller Mission, das Missionsärztliche Institut mit Klinik sowie mehrere Kirchen. Geprägt waren Teile der Bebauung durch die Architektur des Nationalsozialismus, so zum Beispiel die Berthold-Schule (heutige Goethe-Volksschule) und verschiedene Wohnhäuser.
Unterwegs in Würzburg
Für meine Videoreihe „Das Sonntagsvideo“ war ich im Februar 2019 im Stadtteil Frauenland unterwegs.
Das Frauenland bei OpenStreetMap
Quellenangaben