Von Oberdürrbach über den Stein-Wein-Pfad in die Stadt
Von Oberdürrbach über den Stein-Wein-Pfad in die Stadt

Von Oberdürrbach über den Stein-Wein-Pfad in die Stadt

Die in diesem Artikel beschriebene Strecke ist eine, die man bei fast jeder Jahreszeit empfehlen und laufen kann. Seinen besonderen Reiz haben die Weinberge aber natürlich im Herbst, wenn das Laub anfängt sich in manchen Jahren mehr, als bunt einzufärben.

Da ich eher zu den bequemen Zeitgenossen gehöre, bevorzuge ich in der Regel den Weg von oben nach unten, als umgekehrt. Denn auch wenn die Weinberge dank vieler Wirtschaftswege bestens ausgebaut sind, geht es natürlich immer ziemlich steil bergauf.

Von Oberdürrbach über den Stein-Wein-Pfad in die Stadt

Mein Ausflug an diesem Nachmittag Mitte September startet also hoch über Würzburg im Stadtteil Oberdürrbach. Mit der Buslinie 13 bin ich ab Grombühl nur wenige Stationen gefahren, um an der Bushaltestelle Rotkreuzhof auszusteigen. Die Buslinie 13 ist in der Regel im Stundentakt zwischen Grombühl (Pestalozzistraße) oder Hauptbahnhof nach Ober- und Unterdürrbach unterwegs.

Alte Bäume an der Allee an der Oberdürrbacher Straße.
Alte Bäume an der Allee an der Oberdürrbacher Straße.

Folgt man nun der Oberdürrbacher Straße zurück in Richtung Stadt und Weinberge, steht man nach wenigen Minuten in Würzburgs einziger Allee (mir ist im Stadtgebiet zumindest keine weitere in dieser Art bekannt).

Das Bismarckwäldchen

Von hier sind es nur ein paar Meter weiter zur Straßenkreuzung Oberer Schalksbergweg. Würde man der Straße nach rechts folgen, käme man irgendwann an der Steinburg heraus. Ich gehe aber an der Kreuzung direkt in den Wald, um dann nach wenigen Schritten den historischen Bismarckturm zu erreichen. Direkt neben dem Turm eröffnet sich aus dem Bismarckwäldchen schon ein traumhafter Blick, runter auf Würzburg!

Neben dem historischen Bismarckturm eröffnet sich ein traumhafter Blick auf Würzburg.
Neben dem historischen Bismarckturm eröffnet sich ein traumhafter Blick auf Würzburg.

Die Anlage inklusive der zuvor durchquerten Allee wurde zwischen 1876 und 1904 vom Verschönerungsverein Würzburg angelegt, der Bismarckturm folgte im Jahr 1905. Im Areal waren ursprünglich 14 Sichtachsen auf die Stadt eingeplant. Heutzutage ist davon nicht mehr viel zu sehen. 1)Artikel über das Bismarckwäldchen im Würzburgwiki → abgerufen am 27.01.2024 Die weite Wiese im Vordergrund wird in den Sommermonaten von den Würzburgern immer wieder gerne zum Sonnenbaden genutzt.

Schöne Aussicht vom Literaturbalkon

Seit 2018 steht in den Weinbergen hoch über Würzburg der Literaturbalkon. Er ist einer der sogenannten Terroir f Aussichtspunkte, auch bekannt als „die magischen Orte des Frankenweins“. Das Würzburgwiki beschreibt diese wie folgt sehr zutreffend:

Es sind Orte, die man im Gedächtnis behält, an denen einem der Ausblick den Atem raubt. Orte, die einen in der Landschaft lesen lassen wie in einem offenen Buch und an denen man das Gefühl hat, seit langem mit dieser Landschaft befreundet zu sein.

Würzburgwiki über die Terroir f Orte in der Region
Der „Literaturbalkon“ hoch über Würzburg gehört zu den „magischen Orten des Frankenweins“.
Der „Literaturbalkon“ hoch über Würzburg gehört zu den „magischen Orten des Frankenweins“.

Auf dem Stein-Wein-Pfad zurück in die Stadt

Ab jetzt geht es auf befestigten Wegen steil bergab in Richtung des Stadtteils Grombühl. Der in den 1960er Jahren angelegte Stein-Wein-Pfad ist im eigentlichen Sinne ein ca. 1 Km bzw. 3 Km langer Rundkurs durch die 90 Hektar großen Weinberge der weltberühmten Weinlage „Würzburger Stein“. Die Weinberge werden an dieser Stelle seit Jahrhunderten gehegt und gepflegt und machten den Wein aus Würzburg einst berühmt.

Am Fuße des Weinbergs angekommen, befindet man sich direkt am „Weingut am Stein“. Eine alte hölzerne Weinpresse erinnert an dieser Stelle an die einst sehr schwere und körperlich harte Arbeit der Winzer in Mainfranken. Passend zur Jahreszeit, kam auch gerade ein Traktor mit Anhänger vorbei – vollgeladen mit frisch gelesenen Weintrauben.

Aus den Weinbergen zurück in die Stadt

Hat man die Weinberge an dieser Stelle dann verlassen, gibt es drei Möglichkeiten, wie man zu Fuß weiter kommt. Links geht es am Stadtring entlang nach Grombühl, rechts – auch am Stadtring entlang – in Richtung des Stadtteils Pleich. Ich entscheide mich sozusagen für die Mitte und folge der Füchsleinstraße. Diese führt vorbei an einem weithin sichtbaren grünen Gebäude. Darin befindet sich das Stellwerk des Würzburger Hauptbahnhofs, auf den ich zulaufe. Linker Hand folgt das Bahnbetriebswerk mit seinen alten Gebäuden und Geleisen.

Am Ende der Straße führt eine Treppe in den Untergrund. Durch den sogenannten „Posttunnel“ unterquert man das Gleisvorfeld des Würzburger Hauptbahnhofs. Der Tunnel ist in Würzburg „berühmt-berüchtigt“ für seine Gerüche und die zahlreichen Graffiti und Schmierereien an den Wänden.

Aber keine Sorge: Schon nach wenigen Minuten ist man durch den Tunnel hindurch und landet dann direkt an der Bismarckstraße. Von dort sind es nur wenige Meter bis zum Hauptbahnhof, oder gegenüber in den Ringpark und dann weiter zur Innenstadt. Viel Spaß beim Nachlaufen!

Das Sonntagsvideo

Auch für meine Videoreihe „Das Sonntagsvideo“ und mit diversen Livestreams bin ich immer wieder selber gerne auf dieser schönen Strecke unterwegs. Das Video zeigt einen Herbstspaziergang mit den eingangs erwähnten leuchtenden Farben in den Weinbergen.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen
Herbstspaziergang durch die goldenen Weinberge

Quellenangaben[+]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert