Mainschifffahrt
Mainschifffahrt

Mainschifffahrt

Mit 524 km Länge, davon 388 km Wasserstraße, ist der Main der bedeutendste Nebenfluss des Rhein. Die Mittelwasserführung beträgt bei Würzburg ca. 100 m³/s. Die Wasserführung unterliegt dabei großen Schwankungen. Der Main hat die Charakteristik eines Mittelgebirgsflusses.

Wie könnte es schöner sein?! Sonnenuntergang am Main in Würzburg.
Wie könnte es schöner sein? Sonnenuntergang am Main in Würzburg.

Er wurde im letzten Jahrhundert von der Rhein-Main-Donau AG bis Bamberg (1962) mit Staustufen (Schleusen, Kraftwerke und Wehre) ausgebaut. Zu Würzburg gehört der Main genauso unverwechselbar wie der Wein zu Franken.

Er sorgt zusammen mit den Weinbergen und der Lage im Tal zu einem großen Teil für unser besonderes Klima. Im Sommer ist es oft erdrückend heiß, im Winter fällt in der Regel eher wenig Schnee.

Geschichte und Gegenwart der Mainschifffahrt

Schifffahrt auf dem Main in Würzburg
Schifffahrt auf dem Main in Würzburg

Ein großer Bestandteil des Mains ist natürlich nach wie vor auch die Mainschifffahrt. In den Jahren von 1886 bis 1936 waren es Kettenschiffe, die für den Gütertransport genutzt wurden. Die Kettenschiffe waren eine besondere Art des Schiffstransports. Entlang einer im Fluss von Mainz bis Bamberg verlegten Kette zogen sich Kettenschiffe mit mehreren angehängten Schleppkähnen stromaufwärts.

Die Technik der Kettenschifffahrt löste die bis dahin übliche Treidelschifffahrt ab, bei der die Schiffe von Pferden gezogen wurden (vgl. Leinreiter). Durch die zunehmende Mainkanalisierung und die damit verbundenen 34 Main-Staustufen wurde die Kettenschleppschifffahrt erschwert und mit dem Aufkommen von wirtschaftlicheren Dieselmotorschiffen ganz eingestellt.

Eines dieser ehemaligen Kettenschiffe – die im Volksmund sogenannte „Meekuh“ (Mainkuh) – liegt seit vielen Jahren am Mainufer in Würzburg. Der Name stammt daher, dass diese Lastkähne einst keinen anderen Schiffen oder Fähren ausweichen konnten. Darum stieß das Schiff in kurzen Abständen einen lauten, dumpfen, von Dampf erzeugten Signalton aus, der an das „Muhen“ von Kühen erinnert. 1)Marianne Erben, „Unser Würzburg: der kleine Stadtführer“ Echter, 1991

Die Würzburger Meekuh wurde schon in den 1960er Jahren dort abgestellt und zum „Vergnügungsdampfer“ mit Gastronomie umfunktioniert. In der ersten Zeit bis in die 1980er Jahre befand sich auch mal ein Etablissement auf der Meekuh, welches eher im Bereich „Rotlicht“ angesiedelt gewesen sein dürfte. Heute findet man darauf im Obergeschoss ein chinesisches Restaurant und im Untergeschoss eine Spielhalle. Das Schiff ist natürlich nicht motorisiert und ist von daher eigentlich nur eine schwimmende Plattform mit Wasser- und Stromanschluss an Land.

Heute sind es überwiegend Binnenschiffer, die ihre Waren und Güter transportieren. Gerade im Sommer sieht man aber auch immer wieder das ein oder andere Sportboot und die Ruderer von den Würzburger Ruderclubs, die ihre Runden ziehen.

Schleuse Würzburg

Betrieb an der Schleuse in Würzburg.
Betrieb an der Schleuse in Würzburg.

Die Schleuse in Würzburg ist eine von insgesamt 34 Staustufen, die auf 388 km zwischen Viereth bei Bamberg und der Main-Mündung liegen und dabei einen Höhenunterschied von 147 m überwinden. Die Länge der Stauhaltungen liegt zwischen 5 und 9 km. Die Schleusenkammern sind jeweils 300 m lang und 12 m breit. Alle Staustufen sind mit Fischtreppen als Aufstiegshilfe ausgestattet. Außer Viereth und Würzburg verfügen alle Staustufen über eine Bootsschleuse. Die Gesamtausbauleistung der Wasserkraftwerke beträgt 172,55 MW.

Zwischen der Mündung und der Schleuse Lengfurt bei Würzburg ist die Fahrrinne ganzjährig mindestens 2,90 m tief. Der Main ist auf diesem Abschnitt für Schiffe bis 110 m Länge und Schubverbände bis 185 m Länge und 11,45 m Breite befahrbar. Die Strecke zwischen Würzburg und dem Main-Donau-Kanal soll bis zum Jahr 2010 von 2,50 m auf 2,90 m Fahrrinnentiefe ausgebaut werden. Bis dahin entspricht dieser Abschnitt der Wasserstraßenklasse Va (Schiffe bis 110 m Länge).

Im April 2024 ist nach rund 70 Jahren Betrieb eines der beiden Schleusentore ausgetauscht worden. Das Gegenstück wurde schon im Jahr 2014 ersetzt. Dafür wurde extra ein 250-Tonnen-Mobilkran besorgt, um das 40 Tonnen schwere neue Tor millimetergenau einsetzen und das alte ausbauen zu können. Das ausgebaute Tor wird als „stille Reserve“ weiterhin aufbewahrt. Sollte eines der neuen Tore defekt sein, könnte man es zeitnah wieder einbauen. 2)Pressemeldung der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes vom 08.04.2024 → abgerufen am 20.04.2024

Ein neues Tor für die Mainschleuse in Würzburg wurde im April 2024 eingebaut.

Staustufen in Würzburg und Umgebung

Daten zu den Staustufen in Würzburg und direkter Umgebung.

Staustufe
Main-Km
Stauhaltung
NN + m
Fallhöhe
Leistung
Randersacker258,8910,14171,833,302000 KW
Würzburg252,516,37168,532,75900 KW
Erlabrunn241,2011,31165,784,152700 KW

Hochwasser in Würzburg

Das Thema Hochwasser hat zwar für die Stadt natürlich immer noch eine Bedeutung, die Folgen sind aber inzwischen besser kontrollierbar und Schäden können mittlerweile sehr gut von den Gebäuden abgehalten werden. Grund dafür sind die massiven Baumaßnahmen, die in den letzten Jahren vor allem am Willy-Brandt-Kai getroffen wurden. Auf einer Extraseite gibt es viele weiterführende Informationen zum Thema Hochwasser in Würzburg.

Weiterführende Links zum Thema Mainschifffahrt

Quellenangaben[+]

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